Ein Deutscher verbringt ungefähr 85 Prozent seines Lebens in einer Immobilie. Es ist somit kein Wunder, dass Gebäude unseren Alltag dominieren. Dennoch rückt der Immobiliensektor in Zeiten des Klimawandels und der Ressourcenverknappung immer mehr in die Negativ-schlagzeilen.
Wieso, fragen Sie sich?
Die Immobilienbranche verwendet auf nationaler Ebene einen Anteil von über 40 Prozent des Energieverbrauches und erzeugt damit jährlich mehr als 170 Mio. Tonnen CO2-Emissionen. Somit trägt der Gebäudesektor maßgeblich zu der Klimakrise bei.
Diese statistischen Angaben sind jedoch nicht neu und vielen bewusst. Deshalb haben sich schon vor einigen Jahren viele Gebäude-Zertifizierungssysteme weltweit etabliert, um den Gebäudesektor nachhaltiger beziehungsweise zukunftsfähiger zu gestalten. Gebäude sollen nicht nur nachhaltig geplant, gebaut oder saniert werden, sondern auch nachhaltig betrieben werden. Im Vordergrund steht die Betrachtung über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie.
Was genau bedeutet das?
Das Primärziel einer Zertifizierung ist im Grunde einfach: Die Gebäude sollen in einer ganzheitlichen Betrachtung auf den Umgang und den Verbrauch von Energie hin optimiert werden. Zudem müssen, je nach Zertifizierungsstandard, weitere Bedingungen erfüllt werden, die zu einem nachhaltigen Gebäude führen, z. B. Verwendung nachhaltiger / ökologischer Materialien, Nutzerkomfort, Wassereffizienz und Abfallmanagement. So findet eine ganzheitliche Bewertung statt und Optimierungspotenziale werden deutlich. Die Systeme umfassen meist auch soziale Aspekte, wie z. B. Gesundheit & Wohlbefinden wie auch Aufenthaltsqualität für die Nutzer. Ein Vorteil von einheitlichen Standards ist zudem die Vergleichbarkeit.
Welche Standards gibt es nun?
Green Star (Australien), CASBEE (Japan), LEED® (Nordamerika & Europa), HQE (Frankreich), BREEAM (Teile Europas), Verde (Spanien), Lider A (Portugal) oder der DGNB (Deutschland) sind nur ein Teil der mehr als 58 weltweiten existierenden Gebäude-Zertifizierungssysteme, die angewendet werden, um Gebäude nach ökologischen, sozialen und ökonomischen Aspekten zu bewerten. Dabei stellen diese weitgehend verschiedenen Anforderungen an ein nachhaltiges Gebäude.
In Deutschland haben sich drei der vielen Gebäudebewertungssystemen durchgesetzt: LEED aus den USA, BREEAM aus Großbritannien und DGNB aus Deutschland. Jeder Standard hat verschiedene Anforderungen und gewichtet diese differenziert.
Folgend ein kurzer Überblick über die drei Gebäude-Zertifizierungssysteme:
Die Entscheidung, welches System schließlich angewendet wird, ist individuell abhängig vom Projekt. Man muss sich vor Augen führen, dass jedes Projekt, jeder Bauherr aber auch jeder Investor anders ist und andere Schwerpunkte setzt. So setzen zum Beispiel international agierende Akteure eher auf internationale Standards, um ihre Gebäude weltweit nach den gleichen Standard zu bauen und zu vergleichen. National handelnde Firmen arbeiten lieber mit einem aus Deutschland kommenden Standard. Meistens sind dies strategische Entscheidungen.
Für die qualifizierte Auswahl des für Sie geeigneten Green Building-Zertifikats können wir Sie unterstützen. Sprechen Sie uns jederzeit gerne an. Wir beraten Sie hingehend der jeweiligen Zertifizierungen und unterstützen Sie gern bei der Umsetzung.
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